7. Show: 22. März 2004 – "Lieblingssongs“
An diesem Montag stand abermals die Fahrt in die Coloneum-Studios auf dem Plan. Diesmal waren wir auch sehr auf den Einspieler mit Limahl gespannt. Dieser war am Freitag vor der Show im "Cleanicum", einer Kombination aus Wasch-salon und Bar im belgischen Viertel von Köln, gedreht worden. Der harte Kern der CBS-Gang hatte es sich nicht nehmen lassen, Limahl auch bei diesem Außendreh zu unterstützen.
Der Limahl-Fanblock füllte diesmal die komplette linke Außentribüne. Erneut hatte der Limahl-Virus dafür gesorgt, dass noch mehr Fans den Weg ins Studio gefunden hatten. In der heutigen Mottosendung durften wir uns über zwei performte Titel von Limahl freuen, zunächst ein Duett und dann noch einen Soloauftritt mit einem seiner Lieblingssongs. Zunächst sorgte aber ein anderes Ereignis für Aufregung und Unmutsäußerungen. Emilia konnte wegen einer Operation nicht mehr an der Show teilnehmen. Dafür war der am letzten Montag ausgeschiedene Coolio wieder dabei. Warum diese Regel nicht bereits beim Ausscheiden von CC Catch - damals hätte Markus nachrücken müssen - angewendet worden war, steht in den Sternen.
Die Start- und Songliste für die Show:
- Benjamin Boyce: "Ebony & Ivory” im Duett mit Haddaway von Stevie Wonder & Paul MxCarrtney, "Against All Odds“ von Phil Collins
- Limahl: "Don’t Go Breaking My Heart” mit Dynelle von Elton John & Kiki Dee, "You To Me Are Everything“ von The Real Thing
- Chris Norman: "Stumblin' in" im Duett mit CC Catch und „Missing You“ von John Waite
- Coolio: "Dilemma“ im Duett mit Emilia von Nelly feat. Kelly Rowland und "Hot In Here" von Nelly
Die Performance von "Don't Go Breaking My Heart" mit Dynelle von den Weather Girls war fantastisch. Die Stimmen harmonierten wunderbar miteinander. Die Jury - Gastjuror diesmal war DJ Tomekk - sah die Leistung wie folgt:
DJ Tomekk: "Gern gebe ich meine Meinung dazu. Also zunächst finde ich, dass du deine Duett-Partnerin super ausgesucht hast. Ihr gebt ein richtig cooles Paar zusammen ab, ihr seht gut aus auf der Bühne und was noch wichtiger ist, man hat den Eindruck, wenn man es hört, ihr jammt richtig zusammen. Deine Stimme ist so ganz klar und sie mit ihrem ... [das Kind sollte auch mal vollständige Sätze bilden!]. Butter, richtig tight, richtig gut. Schön den Daumen nach oben."
Anastasia: "Ich musste auch gerade daran denken, wie entzückend dieses Bild optisch gerade von euch zweien war. Echt, so ein süßes Paar. Du hattest es bestimmt noch schwieriger, gegen diese Stimme anzugehen. Du machst das mit so einer Lässigkeit, so einer Lockerheit, du gibst dir keine Mühe und deshalb schaffst du das auch. Lässig."
Harold: "Also ich finde es bemerkenswert, wie Limahl sich im Lauf dieses Wettbewerbs immer steigert. Und das heute war noch mal eine Steigerung obendrauf. Er hat das wunderschön gesungen und das hat mir sehr gut gefallen. Wirklich ausgezeichnet. Toll."
Danach kam es zur ersten Wertung der Jury und des Publikums:
| |
DJ Tomekk |
Anastasia |
Harold |
Publikum |
Gesamt 1. Song |
Platz |
| Benjamin Boyce |
2 |
4 |
3 |
2 |
11 |
1. |
| Limahl |
3 |
3 |
4 |
1 |
11 |
1. |
| Chris Norman |
1 |
2 |
2 |
4 |
9 |
3. |
| Coolio |
4 |
1 |
1 |
3 |
9 |
3. |
Über die Wertung der Jury konnte man sich nicht beklagen, aber was war mit den zuhausgebliebenen Fans und ihrem Telefonvoting los? Waren jetzt alle im Studio und konnten nicht mehr anrufen? Später erfuhr man, dass die Leitungen bei Limahl fast die ganze Zeit über besetzt waren und nur wenige durchgekommen waren. Ein wirklich sehr merkwürdiger Vorfall.
In der zweiten Runde mussten die verbliebenen vier Künstler ihren Lieblingssong vorstellen. Im Einspieler konnten wir uns dann auch bewundern. Und dann kam Limahl auch schon im 70s Outfit auf die Bühne und stellte "You To Me Are Everything" vor.
Hier dann mal die Kommentare zur zweiten Performance an dem Abend:
DJ Tomekk: "Also ich glaube, dass Frauen jeglichen Alters auf diesen Song abfahren. Und auch so, wie er von Limahl performt war, finde ich kam er gut. Es ist nicht einfach,
einen Song so zu performen, dass er eigen ist und trotzdem ein bisschen Leben hat. Das war gut gemacht. Ich glaube damit landest du direkt bei den Frauen im Herzen."
Anastasia: "Bei dir geht immer die Sonne auf, wenn du auf die Bühne kommst. Das ist unglaublich. Ich hätte mir bloß noch ein bisschen mehr von deiner Stimme gewünscht. Ich habe zu viele andere gehört."
Harold: "Es ist ein Partysong, das muss man mal so sehen. Es ist kein Song, der wirklich großartige Technik erfordert. Aber es ist wirklich Partystimmung aufgekommen und Limahl hat den gut rübergebracht. Hat mir gut gefallen."
Die anschließende Wertung:
| |
Harold |
Anastasia |
DJ Tomekk |
Publikum |
Gesamt 2. Song |
Gesamt 1. Song |
Gesamt |
Platz |
| Benjamin Boyce |
3 |
4 |
3 |
1 |
11 |
11 |
22 |
1. |
| Limahl |
1 |
1 |
2 |
2 |
6 |
11 |
17 |
4. |
| Chris Norman |
4 |
2 |
1 |
4 |
11 |
9 |
20 |
3. |
| Coolio |
2 |
3 |
4 |
3 |
12 |
9 |
21 |
2. |
Oje, damit mussten Limahl und Chris Norman, die Erst- und Zweitplatzierten der letzten Wochen, in die K.-o.-Entscheidung. Und wenn man sich die Publikumswertungen aller Sendungen ins Gedächtnis zurückrief, bei denen Chris Norman immer die meisten Punkte von den Telefonanrufern bekommen hatte, war nicht davon auszugehen, dass das Ergebnis heute anders aussehen würde. Jetzt hieß es also, doppelt und dreifach die Daumen zu drücken. Leider nutzte das an diesem Abend nichts. Chris Norman gewann mit 59% der abgegebenen Stimmen, Limahl erhielt nur 41% der Anrufe. Damit war die Comeback Show für Limahl beendet. Aber er konnte erhobenen Hauptes das Studio verlassen. Er verabschiedete sich von den Fans in der Halle und vor dem Fernsehschirm mit den Worten: "Es war eine tolle Zeit, es hat viel Spaß gemacht. ... Ich habe ein Leben nach Comeback. Wenn ich jetzt gehe, gehe ich als Sieger. Bis bald."
Hätte Coolio nur einen Punkt weniger erhalten, dann hätten sich Coolio und Limahl in der K.-o.-Runde gegenüber gestan-den. Und gegen Coolio wäre es eine Leichtigkeit gewesen, zu gewinnen. Aber alles "wenn" und "aber" nutzte nichts, die CBS ging ab jetzt ohne Limahl weiter und die wundervolle Reise war - zumindest zunächst einmal - vorbei.
Nachdem die Kameras ausgeschaltet waren und wir uns vom ersten Schock erholt hatten, schritten wir in Richtung Bühne, um Limahl adieu zu sagen. Leider verteilte er nur ganz kurz einige Autogramme und verschwand hinter den Kulissen. Deshalb machten wir uns das erste Mal auf zum Backstage-Eingang. Dort warteten wir fast zwei Stunden bis Limahl erschien. Er sah geknickt aus und wollte so schnell es geht ins Hotel. Wir riefen ihm noch ein paar aufbauende Worte zu und dann fuhr seine Limousine auch schon ab. Jetzt war es auch Zeit für uns den Heimweg anzutreten. Es war schon höllisch spät geworden und am nächsten Morgen klingelte der Wecker wieder.
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